Der Botanische Garten von Gran Canaria – Jardín Botánico Canario
Wir waren auf der Suche nach einem Ort zum Entspannen. Der botanische Garten von Gran Canaria hat uns dann das Ziel unserer Suche markiert. Der Jardín Botánico Canario liegt im Norden der Insel, in der Nähe von Las Palmas. Die Entfernung zur Hauptstadt beträgt gerade einmal 7 km. Somit liegt der Park fast mittig zwischen Tafira und Las Palmas.
Der Botanische Garten ist ein wahres Paradies
Es ist ein wahres Vergnügen durch den Botanischen Garten zu spazieren, der Eintritt ist kostenlos. Wir sind von jeder Menge einheimischer Pflanzen umgeben. Dieser Ort dient nicht nur den zahlreichen interessierten Menschen, sondern wird auch zu Forschungszwecken genutzt.
Auf einer Fläche von 27 ha können wir die einheimische Pflanzenwelt der Kanarischen Inseln beobachten. Wir schauen nicht nur zu, sondern sind mittendrin. Unser Spaziergang wird zum Abenteuer und zum Genuss der subtropischen und tropischen Pflanzenwelt. Über mehrere „Etagen“ schlendern wir den Park entlang, immer wieder werden wir mit einer spektakulären Aussicht belohnt. Auf den Kanarischen Inseln existieren mehr als 2.000 verschiedene Pflanzenarten. Davon ist ein Viertel endemisch.
Endemische Pflanzen kennzeichnen die Makaronesischen Inseln
Endemisch bedeutet, dass diese Pflanzen in einem bestimmten Gebiet zu Hause sind. Hier finden diese Arten die idealen Wachstumsbedingungen vor, die sich aus den besonderen klimatischen Bedingungen ergeben. Selbstverständlich finden wir die kanarische Dattelpalme vor, welche international verbreitet ist. Die kanarische Dattelpalme steht an der Côte d’Azur in Frankreich, in Los Angeles oder auch in Rom. Dorthin wurde sie aber importiert und künstlich angepflanzt.
Aufgrund der Vielzahl endemischer Pflanzen, sind die Kanarischen Inseln eine der vielfältigsten Regionen der Erde. Die üppige Vegetation kennzeichnet die Makaronesischen Inseln: die Azoren, die Kap Verdische Inseln, Madeira und die Kanarischen Inseln. Makaronesien ist eine Zusammenfassung geografischer Regionen, die große Übereinstimmungen in der Tier- und Pflanzenwelt zeigen. Im Botanischen Garten von Gran Canaria, existiert eine Samenbank für Pflanzen aller der vier genannten Inselgruppen.
Wo ist der Eingang des Jardín Botánico Canario?
Der Zugang zum Jardín Botánico Canario, wie der Botanischen Garten von Gran Canaria auf Spanisch genannt wird, ist von oben oder unten möglich. Denn dieser erstreckt sich über mehrere Höhenmeter.
Wir geben folgende Adresse in das Navi ein: Carrera del Dragonal, 23, 35017 Las Palmas de Gran Canaria, Las Palmas, Spanien. Einen Parkplatz finden wir direkt vor dem Eingang. Aber Achtung: Manchmal ist der Hinweis auf ein Parkverbot ein wenig versteckt. Möchtet Ihr zum oberen Eingang hinein, so hält dort sogar eine Buslinie an der Haltestelle. Wie zu erwarten, heißt die Haltestelle: Jardín Canario.
Seit wann gibt es den Botanischen Garten von Gran Canaria?
Der botanische Garten wurde 1959 eröffnet, der Direktor war damals der schwedisch-spanische Botaniker: Erik Ragnar Svensson.
Am unteren Eingangsbereich sitzt eine nachdenkende Metallfigur. Es handelt sich um niemanden anderen als den Naturforscher Viera y Clavijo, welcher 1799 das Lexikon der Naturgeschichte der Kanarischen Inseln verfasste.
Gleich am unteren Eingang fangen wir an zu staunen, denn hier stehen viele Exemplare der kanarischen Dattelpalmen (Phoenix canariensis), dicht an dicht. Ein schönes Bild! Vermittelt es doch Urlaubsstimmung und ein wenig Sehnsucht nach fernen Welten. Diese Palmen wachsen hier nur geradezu in die Höhe. Apropos Höhe: Sämtliche Pflanzen wachsen hier enorm in die Höhe. Gigantisch! Es sind genau die endemischen Arten, die das Landschaftsbild der Kanarischen Inseln in typischer Weise prägen. Und das schon wesentlich länger, als es den Jardín Botánico Canario gibt. Wir machen eine Reise in die Geschichte der Pflanzenwelt Gran Canarias und sind doch in der Gegenwart.
Welche Pflanzenarten sehen wir?
Neben der typischen Dattelpalme stoßen wir auf die Kanaren-Wolfsmilch (Euphorbia canariensis). Es ist eine Pflanzenart, die einem Kaktus ähnelt. Du hast richtig gelesen: Der Kanaren-Wolfsmilch sieht aus wie ein Kaktus, ist aber keiner. Die Größe ist natürlich überhaupt nicht vergleichbar mit denen, die bei uns zu Hause im Blumentopf vor sich hinvegetieren.
Charakteristisch ist der kanarische Drachenbaum (Dracaena draco). Uns fällt natürlich gleich auf, dass jeder Name die Bezeichnung der tollen Region enthält. Der kanarische Drachenbaum zählt ebenfalls zu den endemischen Gewächsen auf den Kanarischen Inseln und damit in Makaronesien und Teilen Nordafrikas. Die Wuchshöhe kann auf erstaunliche 20 m anwachsen. Ein echter Hingucker!
Als wir weiterlaufen, begeistert uns der Garten der Kakteen und vieler Sukkulenten: der Jardin des Cactus y Suculentas. Hier bestaunen wir viele verschiedene Kakteenarten, die ebenfalls mit bemerkenswerten Höhen einhergehen. Die Kakteen und Sukkulenten sind gigantisch groß. Die Sukkulenten unterscheiden sich von den Kakteen und sind sogenannte Fettpflanzen. Ein typischer Vertreter ist die Aloe. Beide Pflanzenarten speichern Wasser über eine lange Zeit und wachsen demzufolge auf sehr trockenen Standorten. Im Botanischen Garten von Gran Canaria sind über 2.000 Fettpflanzen-Arten zu finden. Damit stehen im Botanischen Garten von Gran Canaria 20 % aller Fettpflanzen, die auf der Erde existieren.
Gezählt haben wir diese nicht, da wir auch nicht alle Pflanzenarten unterscheiden können. Manchmal machen Details den Unterschied und manche Vertreter sind auch winzig. Sie stehen dicht beieinander.
Der Botanische Garten von Gran Canaria bietet eine abwechslungsreiche Gestaltung
Der Park ist unterteilt in mehrere Themen. So gibt es den genannten Abschnitt des Jardin des Cactus y Suculentas, aber auch einen großen Seerosenteich mit einer schönen Hintergrundlandschaft. Steinige Felsen mit grünen Hügeln lassen die Welt exotisch erscheinen. Eine schöne Brücke erinnert dabei an alte Zeiten, zu denen unsere Großeltern noch klein waren. Und deren Großeltern …
Als wir den Weg hinaufgehen, um uns das Bild von oberster Stelle her anzuschauen, stoßen wir auf ein Hinweisschild. Wir sollen sehr vorsichtig sein und betreten die Wege auf eigenes Risiko. Natürlich stellen wir uns der Herausforderung, es ist auch nichts passiert. Der Weg ist ein wenig uneben und es fehlt eine Möglichkeit sich festzuhalten. Tapfer gehen wir weiter und werden wieder mit einem tollen Blick belohnt.
Der Botanische Garten von Gran Canaria fasziniert auf sein Weise. Auch wenn die Insel recht klein ist und schon einiges zu bieten hat, so werden die Eindrücke in dem kleinen Park noch weiter verdichtet. Ein schöner Ort für einen schönen Spaziergang. Insgesamt halten wir uns 3 Stunden in dem Park auf, denn es lohnt sich, immer wieder innezuhalten und die Natur zu genießen.