Als ich endlich in Cancún im Flugzeug sitze, um für den Transit nach Panama zu fliegen, schaue ich aus dem Fenster. Der Sitzplatz neben mir ist frei und so habe ich mehr Platz. Ähnlich erging es sicher einem Passagier, der gestern von Cancún nach Panama geflogen war und meinen leeren Sitzplatz neben sich hatte. Das Wetter ist schön, die Sonne lacht und langsam setzt sich der große Vogel in Bewegung. Nun rollt er auf die Startbahn. Vor uns ist reichlich was los, denn wir haben Stau. Sowohl vor als auch hinter uns rollen die großen Vögel auf die Startbahn. Ein anderes Flugzeug von Copa Airlines steht vor uns und wartet auf den Befehl: „Bahn frei!“.

Klar, das war die Maschine um 11.30 Uhr, ich sitze ja in dem Flug 11.35 Uhr. Ordnung muss sein!

Ich beobachte also, wie sich die Flugzeuge brav anstellen und jeder geduldig wartet, bis er Gas geben darf. Später kommen wir an die Reihe und das Flugzeug nach Panama wird immer schneller. Es wackelt noch ein wenig, aber dann ändert sich die Perspektive und ich blicke nach unten. Das blaue Meer hat die berühmten weißen Stellen, wie im Reiseprospekt. Das ist wirklich schön!

Der Flug verläuft entspannt, es gibt Cracker aus Yucca und ein paar Schokowaffeln. Yucca ist eine Pflanze, die mir noch des Öfteren im Supermarkt begegnen wird. Diese Wurzel lässt sich nicht nur zu Chips verarbeiten. Yucca wird in Südamerika wie Kartoffeln serviert: Entweder am Stück oder als Püree.

Zu den Chips bestelle ich mir Wasser und Kaffee. Dann schlafe ich ein und merke, wie mir die letzten Tage zugesetzt haben.

Anflug auf Panama

Panama liegt in den Tropen und genauso sieht es auch beim Anflug aus. Wolken, Regengrau und eine satte, grüne Pflanzenwelt legt sich dicht über die Erde. Ich blicke auf Panama-City und die aus dem Fernsehen bekannte Skyline aus Hochhäusern. Nach der Landung wird es schnell hektisch und die Menschen stürmen aus dem Flugzeug. Ich flitze hinterher, denn zeitgleich mit der Landung beginnt das Boarding für meinen Anschlussflug nach Asunción, in Paraguay. Diesen möchte ich auf keinen Fall verpassen.

Keine Ein- und Ausreise für den Transit in Panama

Jetzt aber hopp! Ich flitze zur Anzeigetafel und sehe, dass ich zum Gate 143 muss. Im Moment stehe ich am Gate 203. Irgendwie muss ich ja noch zu Migraciones, um in Panama einzureisen, um gleich wieder auszureisen. Ich erwarte es so, wie ich es aus Mexiko kannte. Oder ist es hier nicht so? Ich renne also immer den Schildern nach, auf denen steht: „Gates 100 – 150“. Jetzt gebe ich Gas und flitze mit meinem Rucksack auf dem Rücken durch den Flughafen. Nebenbei lese ich Barbaras Nachricht und spreche ihr eine Sprachnachricht auf. Vollkommen aus der Puste bitte ich sie darum, bei der Unterkunft in Asunción anzurufen und mir einen Flughafentransfer zu organisieren.

Plötzlich taucht vor mir Gate 143 auf. Eine Passkontrolle gab es nicht mehr. Ich bin also vollkommen umsonst außer Atem am Gate angekommen, denn das Boarding hat noch nicht begonnen. Der reine Transit in Panama bedeutet also, dass ich gar nicht in Panama einreise, sondern lediglich das Flugzeug wechsle. Das ist interessant, aber nun wird mir klar, wieso ich mir das Einreiseformular sparen konnte.

Eine Passkontrolle bei Migraciones gab es übrigens auch in Mexiko nicht. Jedenfalls nichts bei der Ausreise. Der nette Mann von Copa Airlines, am Check-in, der mich mit dem PCR-Test so verwirrt hatte, hatte lediglich etwas in mein gestriges Formular gekritzelt und dieses an meine Bordkarte getackert. Am Gate scannte die Dame meine Bordkarte und nahm den Zettel von Migraciones. Fertig!

Das lag natürlich auch daran, dass ich für die Zwangsübernachtung in Mexiko einreisen musste. Deswegen musste ich auf dem Weg nach Panama auch wieder ausreisen.

Flug von Panama nach Paraguay

Zwischenzeitlich sitze ich im Flugzeug nach Asunción, habe wieder einen freien Sitzplatz neben mir und warte darauf, dass es losgeht. Gab es einen armen Menschen, der diesen Flug nicht rechtzeitig erreicht hatte? Oder hatte ich einfach Glück?

Auf der Landebahn stehen wir zwischenzeitlich, ähnlich wie in Cancún. Es ist deutlich zu spüren, dass Panama ein internationales Drehkreuz von Copa Airlines ist. Viele Passagiere reisen ausschließlich für den Transit nach Panama.

Copa Airlines bedient zahlreiche Ziele in ganz Amerika und darüber hinaus weltweit. Die Vögel stehen wieder brav in der Schlange und warten darauf, auf die Tube zu drücken. Das Bild ist fast das Gleiche, wie in Cancún. Gemächlich rollen wir los, dann warten wir und nun geht es der Nase nach!

Dieses Mal ist die Ausstattung im Flugzeug schon älter, ein Unterhaltungsprogramm gibt es nicht, die Sitze vor mir sind kahl. Allerdings sitze ich sehr bequem. Das hat auch was, denn der Flug von Panama nach Asunción dauert ca. 6 Stunden. Die Distanz beträgt ca. 2.700 Meilen.

Ich schaue hinunter auf das grüne Land mit den grauen Wolken und bin erleichtert, dass jetzt alles gut gegangen ist. Jetzt habe ich meinen Anschlussflug erreicht und bin auf dem Weg nach Paraguay. Ich fliege in ein Land, welches ohne Meeresgrenze mitten in Südamerika liegt. Draußen wird es langsam dunkel und so lege ich meinen Kopf in das Nackenhörnchen und schlafe ein.