Der Saarkanal mit der Saar – Eine Wasserstraße gegen Staus
Der Saarkanal hat seit Jahren eine große Bedeutung. Noch heute ist er für Radler und Reisende per Boot ein großer Magnet. Doch auch wirtschaftlich, ist diese Wasserstraße eine wichtige Strecke. Aber natürlich nur, im Zusammenspiel mit der Saar.
Im Bergbau war das heutige Saarland bereits um 1850 führend. Schon früh wurde die Dampfmaschine im Bergbau eingesetzt und beschleunigte den Abbau der Rohstoffe erheblich. Im Zusammenspiel mit der Saarbrücker Eisenbahn, wuchs die Region zu einer starken Wirtschaftsregion. Doch nicht nur die Eisenbahn macht den Transport möglich. Es gibt noch eine bedeutende Straße, über die große Mengen an Waren und Gütern transportiert werden: Die Saar, als Wasserstraße.
Unsere Waren schippern wir also durch Frankreich, später entlang der deutsch-französischen Grenze und kommen dann in das kleine Saarland. Das Landschaftsbild erinnert uns an die zauberhafte Mosel. Das ist kein Wunder, denn je weiter wir nach Norden schippern, desto näher rückt die Stadt Trier. Kurz vorher, in Konz, mündet die Saar in die Mosel. Die Mosel wiederum mündet in den Rhein.
Mit einer Länge von 235 km, bildet die Saar den längsten Zufluss zur Mosel.
Treideln auf dem Saarkanal
Schon viele Jahre sind Schiffe und Boote auf der Saar unterwegs.
Dabei wurden diese oft vom Land aus gezogen. Das Ziehen von Schiffen vom Land aus, nennt man Treideln. Einst wurden die Schiffe durch Menschen, dann von Pferden und später mit dem Traktor bewegt. Gerade auf dem Saarkanal, dessen Bau 1861 beschlossen wurde, war das Treideln ein bedeutender Teil der nassen Infrastruktur. Ohne Hilfe vom Land, war die Schifffahrt auf dem Saarkanal nicht möglich. Wer den Trickfilm „Asterix und Kleopatra“ gesehen hat, kennt das Treideln. Das ist die Szene, in der Obelix mal schnell ein mit Steinen voll beladenes Schiff über den Nil zieht.
Der Saarkanal wurde zwischen Saargemünd und Ensdorf für die Treidelschifffahrt ausgebaut. Heute führt ein Radweg entlang des Gewässers und bietet viele Möglichkeiten, einen sportlich Urlaub, aktiv zu gestalten.
Warum betrieb man den Aufwand für das Treideln?
Nun die Antwort ist ganz einfach, denn der Transport zu Wasser ersetzt sehr viele LKWs auf der Straße. Wobei heute nur noch am Panamakanal getreidelt wird.
Dennoch ist die Binnenschiffahrt wichtig. So werden jedes Jahr bis zu fünf Millionen Tonnen auf der Saar transportiert. Die Saar und der Saarkanal sind zwar nur verhältnismäßig kurze Gewässer, aber auf einer Länge von 65 km, verbindet der Kanal den Rhein-Marne-Kanal mit der Saar.
Das Gewässernetz lässt sich wie ein Straßennetz von Autobahnen und Bundesstraßen vergleichen. Eine Wasserstraße fließt dabei zur nächsten. So fließt die Saar in die Mosel, diese mündet in den Rhein und der Rhein führt direkt in die Nordsee. So lassen sich auf dem europäischen Festland eine Menge von Gütern und Waren transportieren.
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Der Saarkanal, welcher übrigens früher einmal die Bezeichnung „Saar-Kohlen-Kanal“ trug, hat mehrere Schleusen, womit der Höhenunterschied für die Schiffe ausgeglichen werden kann.