Welche Rolle spielte Südamerika im Zweiten Weltkrieg?

Welche Rolle spielte Südamerika im Zweiten Weltkrieg?

Südamerika spielte im Zweiten Weltkrieg eine komplexe und vielfältige Rolle. Obwohl die meisten südamerikanischen Länder neutral blieben, hatte der Krieg dennoch Auswirkungen auf die Regionen. Auf einem Blog, der „Wo-die-Sonne-scheint“ heißt, geht es eben nicht nur um den gelben Punkt am Himmel, sondern auch um Sicherheit. Deswegen möchten wir einige Aspekte beleuchten, welche die Rolle Südamerikas während des Zweiten Weltkriegs beschreiben.

Fast alle Länder waren militärisch neutral, bis auf eines

Die meisten südamerikanischen Länder erklärten ihre Neutralität und versuchten, sich aus dem Konflikt herauszuhalten. Länder wie Argentinien, Chile, Uruguay, Paraguay und Bolivien blieben offiziell neutral und verfolgten eine Politik der Nichteinmischung in den Krieg.

Trotz ihrer militärischen Neutralität hatten viele südamerikanische Länder politische und wirtschaftliche Beziehungen zu den kriegsführenden Mächten. Brasilien und Argentinien hatten enge Handelsbeziehungen zu den Alliierten und belieferten sie mit wichtigen Rohstoffen wie Gummi, Kaffee und Wolfram. Brasilien entsandt Soldaten nach Europa (Brasilianische Expeditionskorps), welche in Italien an der Seiten der Alliierten kämpften. Damit fanden zwar keine kriegerischen Auseinandersetzungen in Brasilien statt (fast keine, siehe unten), aber das Land war aktiv am Kriegsgeschehen beteiligt.

Südamerika war im Zweiten Weltkrieg ein Zufluchtsort für viele Menschen

Südamerika diente als Zufluchtsort für viele Schutzsuchende und Vertriebene während des Krieges. Tausende europäischer Juden flohen vor dem Holocaust und fanden in Ländern wie Argentinien, Brasilien und Chile eine neue Heimat. Diese Einwanderungswelle beeinflusste die demografische und kulturelle Zusammensetzung der Region.

Einige südamerikanische Länder waren Ziel von Spionageaktivitäten und Geheimdienstoperationen während des Zweiten Weltkriegs. Insbesondere Brasilien und Argentinien waren Schauplätze von Aktivitäten sowohl der Alliierten als auch der Achsenmächte, da diese Länder strategisch wichtig für den Handel und die Ressourcen waren. Auch in Paraguay hielten sich viele Spione auf, welche dort ihre weiteren Aktivitäten planten.

Im Rahmen des Krieges kam es zu einem direkten militärischen Vorfall in Südamerika. Im Februar 1942 überfielen deutsche U-Boote die brasilianische Küste und versenkten mehrere Schiffe. Dies führte dazu, dass Brasilien den Achsenmächten den Krieg erklärte und an der Seite der Alliierten in den Krieg eintrat.

Panamerikanische Konferenzen für einen gemeinsamen Kurs im Krieg

Während des Krieges fanden mehrere panamerikanische Konferenzen statt, bei denen die südamerikanischen Länder ihre Zusammenarbeit und Solidarität betonten. Diese Konferenzen dienten dazu, die Stabilität der Region zu wahren und einen gemeinsamen Kurs zu verfolgen. Noch heute gibt es strategische Bündnisse in Südamerika. Eines davon ist der Zusammenschluss Mercosur, in welchem die wirtschaftliche Zusammenarbeit im Fokus steht.

Insgesamt blieb Südamerika zwar größtenteils von direkten Kriegshandlungen verschont, war aber dennoch politisch, wirtschaftlich und kulturell vom Zweiten Weltkrieg betroffen. Die Neutralität einiger Länder und ihre Zusammenarbeit mit den Alliierten trugen zur Stärkung der regionalen Stabilität bei.

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