Heidelberg – Philosophen zwischen Palmen und Schlossruine
Die schöne Stadt Heidelberg liegt in Baden-Württemberg und hat landschaftlich so einiges zu bieten. Es ist die fünftgrößte Stadt des Bundeslandes und trägt mit der alten Schlossruine und der Universität Heidelberg zum bleibenden Eindruck bei. Die Ruprecht-Karls-Universität ist die älteste Hochschule in Deutschland. Die historische Bildungsstätte wurde bereits 1386, von Ruprecht I. gegründet. Es war die dritte Hochschule im Heiligen römischen Reich, nach Prag und Wien.
Klima in Heidelberg – Pflanzen, Tiere und Sonne
Interessant ist das Heidelberger Klima. So zählt die Region zu einer der wärmsten in Deutschland. Dies zeigt sich auch in der Vegetation, die sich im Vergleich zu anderen deutschen Gegenden durch die eine oder anderen Besonderheiten hervorhebt. Gerade am Philosophenweg, der uns einen wunderbaren Blick auf die Heidelberger Altstadt gewährt, wachsen Mandelbäume und Feigenbäume. Seit einigen Jahren wird auch der Weinbau betrieben und prägt das Landschaftsbild am Neckar.
Nicht nur die Vegetation hebt sich von anderen Regionen ab, in der Tierwelt ist auch was los. Die Schwanengans, die sich auf der Neckarwiese tummelt, ist hier normalerweise gar nicht zu Hause. Überwiegend lebt dieser Gänseart in Sibirien und der Mongolei. Zu uns haben sich ein paar Auswanderer gesellt, die auf der Neckarwiese für reichlich Trouble sorgen.
Die Schlossruine Heidelberg
Die Schlossruine, auch Heidelberger Schloss genannt, ist eines der berühmtesten Ruinen Deutschlands und gleichzeitig das Wahrzeichen der Stadt. Das Schloss fehlt auf fast keiner Postkarte und hat gigantische Ausmaße. Im Jahre 1689 wurde das Schloss durch französisches Pioniere gesprengt, und seitdem nur teilweise restauriert.
Der Philosophenweg mit Palmen und bezauberndem Blick
Ein besonders schöner Spaziergang ist auf dem Philosophenweg zu empfehlen. Dieser ist ca 2 km lang, führt vom Heidelberger Stadtteil Neuenheim steil nach oben und endet auf dem Heiligenberg. Aufgrund dieser Lage begeistert uns der Blick auf das Heidelberger Schloss, direkt am Königsstuhl. Der Zugang ist steil und windet sich ca. 700 m, schlängelnd nach oben. Wir spazieren an einer der teuersten Wohngegenden Heidelbergs entlang. Als wir dort langlaufen, wird uns schnell klar, warum das so ist. Eine gigantische Aussicht auf den Neckar und die Heidelberger Altstadt. Am Philosophenweg befindet sich auch das Physikalische Institut, welches zur Universität Heidelberg gehört. Es gibt so einige Gebäude, die zur Fakultät für Physik gehören. Insbesondere die theoretische Physik und die Fakultätsbibliothek. Ein toller Arbeitsplatz, wenn der Schreibtisch am Fenster steht und der Blick direkt auf das Neckartal führt. Wir laufen weiter und erreichen den Philosophengarten. Uns verzaubert ein Palmenpark mit bunten Blumen.
Von hier aus genießen wir den Blick auf den Neckar und damit auf die Altstadt von Heidelberg. Blickrichtung links: das Heidelberger Schloss und geradeaus der Königsstuhl. Entlang des Philosophenwegs sind die Sportskanonen unterwegs. Der Weg eignet sich zum Joggen oder um mit dem Hund zu laufen. Andere gehen gemütlich spazieren und philosophieren über die Welt. Denn die Begriffe „Philosoph“ und „Student“ wurden früher oft synonym verwendet. Nachdem wir uns von Neuenheim den steilen Weg hochgequält haben, konnten wir eine bezaubernde Aussicht genießen. Doch nun, am Ende des Weges, führt uns der Spaziergang wieder runter ins Tal. Über den sogenannten Schlangenweg, schlängeln wir uns nach unten, bis zur alten Brücke. Über diese spazieren wir dann direkt in die Altstadt von Heidelberg.
Der Schlangenweg zieht sich auf knapp 500 m Länge und überwindet dabei einen Höhenunterschied von von 90 m. Der Name kommt von der Form des Weges, denn dieser schlängelt sich den Hang hinauf durch ehemaliger Weinberge. Wir laufen vorbei an Gärten und bebauten Grundstücken. Bei jedem Schritt, den wir machen und für jede Sekunde, die wir die Aussicht genießen wird uns klar, wieso es sich um eine der exklusivsten Wohngegenden handelt, die Heidelberg zu bieten hat.
Früher nannte man den Schlangenweg auch Brückenried. Unterwegs bietet der Schlangenweg zwei Aussichtsplattformen, wo wir uns auf eine Bank setzen und den Ausblick auf die Stadt genießen. Es ist wirklich herrlich. Die sonnige Hanglage hat uns nicht nur Palmen und Mandelbäume geschenkt, sondern auch wärmeliebende Tierarten. So sind hier die Mauereidechse und die Schlingnatter zu Hause. Vom Philosophenweg schauen wir direkt auf die Altstadt, über der sich das Heidelberger Schloss zeigt.
Alte Brücke vom Philosophenweg zur Altstadt von Heidelberg
Die alte Brücke, auch Karl-Theodor-Brücke genannt, führt direkt über den Neckar. Sie verbindet den Stadtteil Neuenheim mit der Heidelberger Altstadt und entstand 1788 unter Kurfürst Karl Theodor. Wie auch das Schloss, besteht die Brücke aus dem Neckartäler Sandstein und ist an dieser Stelle heute noch erhalten. Zwischen 11 Uhr und 16 Uhr ist die Brücke lediglich für Fußgänger passierbar, ansonsten auch für den Autoverkehr. Die Brücke hat nach 8 zerstörten Werken nun Ihren festen Platz gefunden und steht auf den Fundamenten ihrer Vorgänger. Die heutige Karl-Theodor-Brücke steht noch nicht all zu lange, das Brückentor existiert allerdings schon seit dem Mittelalter. Die erste Brücke an dieser Stelle, wurde durch die Römer im 1. Jahrhundert nach Christus errichtet.
Damals war es allerdings kein Neckartäler Sandstein, sondern Holz. Im Jahr 200 n. Chr. wurde die Holzbrücke dann durch eine Steinpfeilerbrücke ersetzt. Allerdings befand sich diese Brücke weiter westlich und verband den Stadtteil Neuenheim mit Bergheim. Nach dem Verfall der zweiten Vorgängerbrücke war Heidelberg fast ein Jahrtausend ohne Neckarquerung. Der Wechsel von einer Holzbrücke zu einer Steinpfeilerbrücke, erinnert uns an die alte Römerbrücke in Trier. Wieder wurde eine Brücke durch die Franzosen, im Jahre 1689 gesprengt. Auch das erinnert uns an die alte Römerbrücke in Trier. Es folgte wiederum eine Zeit ohne Brücke, geholfen hat man sich mit Fähren. Allerdings hatte man dann die Nase voll, so dass zwischen den Jahren 1706 und 1708 eine feste Neckarquerung errichtet wurde. Das sollte schon wieder keine endgültige Lösung sein, denn diese Mal wüteten Naturgewalten. Der Winter von 1783 zu 1784 war sehr kalt und von jeder Menge Schnee begleitet. Das Tauwetter, Ende Februar 1784, führte zu einem enormen Hochwasser, was sehr hohe Schäden in Heidelberg anrichtete.
So wurde auch die Brücke zerstört. 1788 war es dann aber soweit und die heutige Brücke war fertig. Was eine Brücke so alles erlebt, denn 1945 wurde sie wiederum von der deutschen Wehrmacht gesprengt, um den Einzug der Amerikaner zu verhindern. Dabei wurden der fünfte und der sechste Pfeiler zerstört. Die amerikanischen Soldaten kamen trotzdem. 1946 baute man die Brücke dann wieder auf, 1947 wurde sie eingeweiht. Eine Brücke mit einer bewegten Vergangenheit. Aber da spazieren wir nun drüber. Wir steuern auf das alte Brückentor zu, deren markante Doppeltürme am Südende 28m in die Höhe ragen. Früher zahlte man hier Brückenzoll. Heute fällt diese Unart weg.