Ponta da Piedade – die schönsten Steilklippen am Praia de Porto de Mos
Wir schlendern den Praia de Porto de Mos entlang, bevor wir auf der Landzunge Ponta da Piedade entlanglaufen. Es ist ein herrlicher Sandstrand. Es ist sogar der zweitgrößte Sandstrand der Region um Lagos. Er verläuft unterhalb der Landzunge Ponta da Piedade entlang und wird umgeben von den goldenen Klippen. Auch der Felsen Praia de Luz gesellt sich dazu. Der Sandstrand ist ca. 1,1 km lang und im Winter sehr stürmisch. Das muss allerdings nicht immer so sein, denn davon konnten wir uns überzeugen.
Winter? Was’n das? Kann man das essen?
Zu Hause sind es Minusgrade. Eine ganz fürchterliche Vorstellung. Von Winter ist hier nichts zu spüren, außer der Ruhe und den verlassenen Stränden. Wir schreiben den 4. Januar und es sind 15 °C. Die See ist ruhig. Eine Handvoll Menschen gehen spazieren, fahren mit dem Kajak zu den Grotten oder führen Hunde aus. Ein lebhafter Gesell in schwarzem Fell buddelt seinen Ball aus dem Sand aus. Herrlich das Fellknäuel. Besonders schön, wie die Vierbeiner in der Sonne toben.
Sonne und Strand? Ganz vergessen ist der kalte Winter daheim …
Wir gehen vom Strand immer die Straße nach oben. Steil nach oben! Durch eine ruhige Wohnsiedlung mit tollem Blick aufs Meer. Nach ein paar heftigen Atemzügen (es geht steil bergauf), kommen wir nun zur Ponta da Piedade und laufen auf der Steilküste entlang.
Die einsamen Buchten unter der Ponta da Piedade
Ein wahres Naturerlebnis ist die Ponta da Piedade. Die beeindruckende Schaukulisse befindet sich am südlichsten Ende der Landzunge bei Lagos. Es ist keinesfalls übertrieben, wenn wir von einem der schönsten Landschaften der Erde sprechen. Die Felsformationen sind genau das, was wir uns unter der Algarve vorstellen. Traumhafte Buchten, malerisches Meer und spektakuläre Steilküsten. Alles in goldenen und türkisblauen Farben. Die Kalksteinküste glänzt besonders am Abend bei Sonnenuntergang und bietet ein harmonisches Verwöhnprogramm für die Augen.
Was unsere Augen und der Kopf so verarbeiten müssen, ist enorm. Steinsäulen türmen sich in den Himmel: spitz, schroff und Gold-warm. Dann sehen wir wieder idyllische Buchten mit einem feinen Sandstrand. Es ist ein Bild wie im Buch. Selbst im Winter scheint die Sonne, gelegentlich gibt es dunkle Wolken am Himmel. Dennoch trauen wir uns kurzärmlig in die Natur.
Vielfalt an Formen, Farben und Pflanzen
Neben den spitzen Steinsäulen gibt es Bögen und Löcher in den Kalksteinfelsen. Dazu gesellen sich zahlreiche, versteckte Grotten. Die Ponta da Piedade ist das Ergebnis jahrhundertelanger Stürme und der unaufhaltsamen Arbeit des Wassers. Zwischen den goldenen Farben, dem türkisblauen Meer und den einsamen Buchten, legt sich ein grüner Teppich über die Felsen. Mitunter gespickt mit gelben Blüten.
Vögel fliegen übers Meer und durch die spitzen Felstürme. Es ist der Ruf der Freiheit. Eine lange Holzbrücke lädt uns zum Spazieren ein. Ständig schweift der Blick von links nach rechts. Wir schauen tief hinunter und sind einfach nur sprachlos. Es ist gar nicht möglich, zu beschreiben, wie es uns geht.
Es ist dermaßen beeindruckend, da bleiben einem die Worte im Hals stecken. Es ist eben nicht das Passende in unserem Wortschatz.
Um eine tolle Natur zu sehen, kann man also in Europa bleiben. Selbst im Januar.
Auch wenn die Algarve nicht Agave heißt, so entsteht trotzdem der Eindruck, dass diese Gegend „Agave“ heißen könnte. Zahlreiche Agaven zieren das Landschaftsbild und wachsen immer wieder auf den Klippen.
Wer die Ponta da Piedade entlanglaufen möchte, muss fit sein
Portugal ist für Menschen mit eingeschränkter Mobilität eine Herausforderung, das wurde uns schon in Lissabon klar. Lissabon ist mit Handicap eine Katastrophe. Auch an der Algarve brauchen wir gute Beine!
Es gibt sie überall: Treppen, Stufen, Trampelpfade und Brücken. Es geht immer nur nach oben. Es gibt keine andere Richtung, außer nach oben (gefühlt). Okay, okay, es geht auch mal nach unten.
Wer die Algarve besuchen möchte, muss gut zu Fuß sein. Aber dann lohnt es sich auf jeden Fall. Es ist ratsam, einen ganzen Tag an der Ponta da Piedade einzuplanen. Denn der Spaziergang auf den Klippen ist so abwechslungsreich, dass wir ständig stehen bleiben und ein Foto machen. Wieder ein solcher Ausflug, nachdem wir nicht mehr wissen, welche Fotos wir Freunden, Familie und Bekannten zeigen sollen.
Mit dem Boot durch die Grotten – der Leuchtturm wacht
Viele Besucher nutzen die Bootstouren oder fahren mit dem Kajak. Es ist sicherlich spektakulär, von unten in die gewaltigen Höhen aufzuschauen. Auf dem Wasser, mitten durch die Grotten. Es ist der Wahnsinn.
Wie in einem Vorspann eines guten Filmes steht auf den Höhen ein Leuchtturm. Die rote Haube erhebt sich über den goldenen und grünen Klippen und blinken direkt ins türkisblaue Meer. Wenn die Zeit für das Licht erwacht ist, erkennen wir das Meeresblau leider nicht. Dafür aber tagsüber das rote Häubchen des Leuchtturms.
Am Leuchtturm gibt es ein Parkhaus, man muss also nicht permanent wandern gehen und kann direkt nach oben fahren. Wer gut zu Fuß ist, sollte es aber tun. Es lohnt sich auf jeden Fall!
Eines wäre fatal und schon fast strafbar: „Nur mal kurz schauen gehen.“ Wer das vorhat, wird recht schnell merken, dass dies eine fatale Entscheidung war. Es dauert seine Zeit, denn diese Landschaft muss erobert werden. Man muss es auf sich wirken lassen!
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