Von Madrid nach Andalusien – ohne Koffer
Nachdem die Aufregung vom Sonntag vorüber ist und wir beide ohne Barbaras Koffer glücklich sind, dass wir eine schöne Zeit miteinander verbringen können, freuen wir uns auf unsere Fahrt nach Andalusien. Unser erster Stopp am Meer soll die Hafenstadt Cádiz sein.
Ich hatte eine Übernachtung im Hotel Paseo del Arte, welche zur Radisson Hotel Group gehört. Dafür habe ich ein Paar Radisson Rewards-Punkte eingelöst.
Unsere Kommunikation in Madrid
Die Airline hatte Barbara gestern zugesagt, dass sie am Vormittag den Koffer in unser Hotel bringt. Also warten wir am Montag brav auf dem Zimmer und plaudern über dies und das.
Normalerweise muss unsere Kommunikation holprig sein, denn mein Spanisch besteht aus ein paar Wörtern, die wohl jeden Grammatik-Lehrer in den Wahnsinn treiben würde. Aber wir verstehen uns blendend, Barbara ist eine tolle Frau. Sie spricht sehr langsam, deutlich und verwendet auch nur wenige Worte, sodass ich auch wirklich alles verstehen kann. Als Sie mit Ihrer Freundin in Kolumbien telefoniert, wird mir schnell klar, was ich noch zu lernen habe. Mir wird bewusst, dass Barbara speziell für mich so langsam und einfach spricht. Als Sie telefoniert staune ich darüber, dass Ihrer Freundin ein auch nur ein einziges Wort versteht. Barbara verwendet nun viele Wörter in einer rasenden Geschwindigkeit. Nun, ich hoffe doch sehr, dass sie nicht über mich lästert.
Die Fahrt nach Andalusien – ohne Koffer
Mit dem Radisson Rewards-Goldstatus hatte ich die Möglichkeit, einen kostenlosen Late Check-out zu vereinbaren. Das war ganz praktisch, denn wir mussten ja auf den Koffer warten. Allerdings hatte die Airline den Koffer bis 13 Uhr noch nicht ins Hotel gebracht, sodass Barbara damit beschäftigt war, wieder bei Iberia in der Warteschleife zu hängen. Nach einem langen Hin und Her (mit vielen schnellen spanischen Wörtern), hatte Iberia zugesagt, den Koffer nach Cádiz zu schicken. Allerdings kann das erst am nächsten Tag erfolgen. Also starten wir einfach mal und fahren mit dem Auto von Madrid nach Cádiz. Es ist spät und wir haben mehr als 600 km vor uns. Nun aber hopp: „Es tarde!“
Castillo Oropesa
Unterwegs passieren wir die Provinz Toledo. Das ist eine Region, die das wilde Spanien zeigt. Alte Burgen und Schlösser zieren das Landschaftsbild, genauso wie karge Landschaften und viele Orangenbäume. Wir fahren durch den Ort Oropesa. Wie in einem Bilderbuch entdecken wir die alte Festung, das Castillo Oropesa und machen dort eine Pause. Es ist ein schöner Spaziergang im Sonnenschein, allerdings ist der Wind ein wenig frisch. Im Gegensatz zu den deutschen Temperaturen ist es allerdings mit 13 °C angenehm warm. Für mich ist das perfekt, allerdings friert Barbara ein wenig, sie ist aber auch ganz andere Temperaturen gewöhnt. Sie freut sich über meine große Jacke, und fühlt sich darin pudelwohl. Wir bestaunen große Pinienbäume und natürlich Palmen.
Wir bummeln noch ein wenig und fahren dann wieder weiter. Unterwegs machen wir ein Picknick und freuen uns, dass wir unseren Urlaub gemeinsam verbringen. Wir schnippeln unseren Salat, mixen ihn mit einem selbst gemachten Dressing und essen dabei Schinken und Baguette. Nun wird es langsam dunkel und wir fahren weiter, bis wir das Schild mit der Aufschrift „Andalusia“ sehen.
Ohne Koffer durch die Stadt – wir haben trotzdem viel Gepäck
Zwischenzeitlich ist es nach Mitternacht und auf der Straße ist es still. Wir stellen das Auto in eine Tiefgarage und suchen die Ferienwohnung. Barbara hat Ihren großen Koffer noch gar nicht, dennoch schleppen wir meinen Koffer, Barbaras kleine Tasche, meinen Rucksack und jede Menge Lebensmittel durch die Stadt. Ich hatte die falsche Hausnummer ins Navi eingegeben. Also laufen wir, und laufen und laufen und schwitzen.
Es Tarde! – Wir kommen sehr spät an
Als wir in der Unterkunft ankommen, lesen wir nochmals die Zugangsbedingungen zu unserem Apartment. Die Anweisungen wurden uns auf Spanisch zugeschickt. Das ist kein Problem, denn schließlich ist das die Muttersprache von Barbara.
Das Einchecken funktioniert vollautomatisch. Wir müssen lediglich unseren Ausweis einscannen und ein paar Daten ausfüllen.
Der Schlüssel befindet sich in einem abschließbaren Kasten, welches mit einem Zahlenschloss versehen ist, direkt neben der Wohnungstür. Doch wie kommen wir dorthin? Die Haustür ist abgeschlossen und der „Conserje“ sollte uns die Tür öffnen. Allerdings ist er um diese Uhrzeit nicht mehr da.
Deswegen laufen wir ein wenig hin und her, überlegen, lesen noch einmal die Anleitung und denken nach. Nun hat Barbara eine Idee. Sie ist clever und wählt die Telefonnummern, welche in der Reservierung zu finden sind. Keiner da! Mist! Doch nun sagt sie: „Lass uns einfach mal klingeln.“ Das tun wir, und plötzlich winkt uns der Wachdienst von innen entgegen und zeigt uns, dass wir einen anderen Eingang benutzen müssen. Unsere Rettung ist da! Wir laufen um das Häuschen und dürfen hinein. Oben angekommen wählen wir die Kombination, die uns der Vermieter geschrieben hat und kommen nun an unseren Schlüssel. Jetzt treten wir in unser Domizil ein.
Am nächsten Morgen erkunden wir den Strand von Cádiz …