Kolumbien – von der Karibik durch die Wüste in den Regenwald

Kolumbien – von der Karibik durch die Wüste in den Regenwald

Der Staat Kolumbien liegt im Norden Südamerikas und ist der zweitgrößte Staat des Kontinentes, wenn wir die Bevölkerungsdichte anschauen. Allerdings gibt es weitreichende, menschenleere Areale. Kolumbien hat gleich zwei spektakuläre Küsten und grenzt an den pazifischen Ozean und an die herrlich weißen Sandstrände in der Karibik.

Kolumbien teilt sich die Landesgrenzen mit fünf weiteren Ländern: Panama, Venezuela, Brasilien, Peru und Ecuador. Die längste Landesgrenze (2.050 km) teilt sich Kolumbien mit Venezuela.

Sobald ich mich ins Flugzeug setze und in den Süden des Landes fliege, überquere ich den Äquator und lande in der südlichsten Stadt Kolumbiens – Leticia.

Dort kann man direkt, ohne Grenzkontrollen nach Peru laufen, ich mache einen Spaziergang nach Brasilien. Die Hauptstadt Kolumbiens ist Bogota. Das Besondere an Bogota ist, dass es sich um eine recht hoch gelegene Hauptstadt handelt. In 2.640 m steppt also der Bär.

Kolumbien ist ein Andenstaat

Die Anden ziehen sich als längste Gebirgskette der Welt durch ganz Südamerika, vom warmen Norden in den weißen Süden. So auch durch Kolumbien. Die Anden spalten sich in Kolumbien in drei große Gebirgsketten auf und werden als westliche Kordilleren, zentrale Kordilleren und als östlich Kordilleren bezeichnet. Dazwischen schlängeln sich die Flüsse Cauca und Magdalena durch das imposante Landschaftsbild.

Kolumbien Wachspalme
Wachspalmen in Kolumbien

Gegen das Hochgebirge in Kolumbien wirken unsere Alpen mit der klitzekleinen Zugspitze geradezu winzig. In Kolumbien bestaune ich aktive Vulkane, die bis zu einer Höhe von 5.364 m (Nevado del Huila) die abenteuerliche Kulisse prägen. Die kolumbische Küste stellt das höchste Küstengebirge der Erde dar und bietet gleichzeitig die höchste Erhebung des Landes. Der Nevada de Santa Marta hebt sich bis zu einer Höhe von 5.775 m empor.  Gleichzeitig beeindrucken mich die Gipfel des Pico Cristobal Colon und des Pico Simon Bolivar mit ebenfalls 5.775 m.

Das riesige Amazonasbecken

Der Süden Kolumbiens ist ein Teil von Amazonien und damit von einem dichten Regenwald bedeckt. Das wiederum spiegelt die Ruhe der dichten und vielfältigen Pflanzenwelt wieder. Neben der botanischen Vielfalt, ist der Regenwald ein Tummelplatz verschiedenster Tiere, welche nur wenig vom Störfaktor Mensch beeinflusst werden. Kolumbiens Amazonasgebiet ist aktuell noch dünn besiedelt. Ich freue mich, dass ich über den Regenwald fliegen darf.

Wie ist das Klima in Kolumbien?

In Kolumbien herrscht tropisches Klima, was sich im feuchtwarmen Amazonasbecken zeigt. Am nördlichen Ende des Landes finden wir die idealen Bedingungen, um dem trüben Grau des deutschen Winters zu entgehen. Die Karibikküste lockt mit herrlichen Kokospalmen, warmem Wasser und jeder Menge Sonne. Die höher gelegenen Gebiete der Anden bringen schneebedeckte Gipfel und das typische Hochgebirgsklima.

Diese Orte muss man gesehen haben

Kolumbien ist ein sehr interessantes Reiseziel, denn allein die Landschaft bietet eine immense Vielfalt. So lohnen sich Besichtigungen der Städte Bogota, Medellin, Cali, Cartagena und Bucaramanga.

Das Inland Kolumbiens – Anden, Kaffee und Vulkane

Neben der Karibikküste bietet Kolumbien im Inland viel zu sehen. Spektakuläre Landschaften bilden untereinander einen Kontrast. So finde ich auf meiner Reise den Regenwald, große Metropolen und eine Wüste, die gar nicht viel mit Vegetation zu tun hat.

Hochgebirgsstadt Bogota – die Hauptstadt Kolumbiens

Bogota ist die hochgelegene Hauptstadt Kolumbiens, welche sich als quirlige Metropole herausstellt. Auf einer Höhe von 2.640 m schlendere ich durch die zauberhafte Altstadt „la Candelaria“, welche mit bunten Fassaden und jeder Menge Graffiti an den Wänden geschmückt ist. Außerdem könnte ich die bekannte Kathedrale von Bogota besuchen, wenn ich nur die Zeit dazu hätte (3 Wochen Kolumbien reichen nicht aus!).

Die Hauptstadt Kolumbiens ist eine riesige Metropole mitten in den Anden. Ich stelle mir den Weg auf die höchste Erhebung Deutschlands vor. Nur 300 m unterhalb der kargen Spitze finde ich Ruhe, Ausgeglichenheit und hin und wieder ein paar Wanderer. In Bogota leben mehr als 7 Mio. Menschen. Hier gibt es einen internationalen Flughafen, ein dichtes Busnetz und viele Festivals. Bis zum Jahre 2028 soll eine Metro die Stadt durchziehen. 

Bogota ist die Hauptstadt Kolumbiens
Bogota ist die Hauptstadt Kolumbiens

Auch Interessant: Die Panamericana, welche von Alaska über San Antonio (Texas) bis San Diego (Kalifornien) führt, setzt sich in Mittelamerika fort und erreicht in Südamerika die Stadt Bogota.

Wanderung in Kolumbiens verlorene Stadt Ciudad Perdida

Wer möchte, kann eine mehrtägige Wanderung durch die Sierra Nevada de Santa Marta durchführen und zur verlorenen Stadt Ciudad Perdida laufen. Diese ist neben dem Machu Picchu in Peru eine der größten wiederentdeckten Städte Südamerikas und zählt damit zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten. Mehr als 1.500 schmale Treppen führen zur Stadt hinauf, deren Aufstieg durch einen unglaublichen Blick belohnt wird.

Kaffee aus Kolumbien – Valle del Cocora und Wachspalme

Kolumbien ist ein bedeutendes Anbaugebiet für Kaffee. Deswegen ist die sogenannte Kaffeezone eines der sehenswertesten Regionen des Landes. Das Kaffee-Dreieck ist mit zahlreichen Wachspalmen geziert, welche sich teilweise bis zu 60 Meter in die Höhe strecken. Damit ist die kolumbianische Wachspalme einer der größten Palmen der Welt.

Die Kaffeezone - Valle de Cocora
Die Kaffeezone im Valle de Cocora

Das Valle del Cocora, wie Kolumbiens Kaffeezone auch genannt wird, befindet sich in der Nähe von Salento. Unweit davon stoße ich auf den zweithöchsten aktiven Vulkan des Landes.

Nevado del Ruiz – Wandern zwischen den Vulkanen

Nun komme ich zum Nationalpark Los Nevados, wo mich der zweithöchste aktive Vulkan Kolumbiens begrüßt. Der Kegel des Nevado del Ruiz erhebt sich auf 5.321 m. Die Wirkung der Anden ruft ein Gefühl hervor, das sich nicht genau beschreiben lässt. Es ist und bleibt ein Hochgebirge, welches sich durch ganz Südamerika schlängelt. Ich kann diesen Riesen sehen, ihn aber nicht bewandern. Auf Grund der Aktivität ist das nicht möglich. Ich suche mir also die kleineren Nachbarn Santa Isabel (4.965 m) und Tolima (5.240 m) aus. Treckingtouren sind nun kein Problem.

Rote und graue Wüste in Kolumbien – Tatacoa Wüste

Im Kontrast zum dichten Grün des Amazonasbeckens und zu den riesigen Anden, gibt es in Kolumbien eine Wüste, die mich an den Südwesten der USA erinnert. Wie im Valley of Fire (Nevada) finde ich das leuchtende Rot in der Tatacoa Wüste. Diese Region ist ein Querschnitt dem Valley of Fire und trägt einen Hauch des Grand Canyon. An diesem Ort gesellen sich Kakteen, welche einen grünen Kontrast zur roten Erde bildet. Eine weitere Gemeinsamkeit zum Valley of Fire: Es gibt eine rot-schimmernde Region bei Cuzco und eine graue Landschaft bei Los Hoyos.

Tatacoa Wüste in Kolumbien
Tatacoa Wüste im Kontrast zum Regenwald

Medellin – mit der Seilbahn den Blick auf die Stadt genießen

Medellin wird von einem großen Bekanntheitsgrad begleitet. Die quirlige Metropole bietet jede Menge Häuser, welche als Slums angelegt sind. Kein Wunder, denn viele Jahre war hier die Hochburg der Kriminalität. Doch in den letzten Jahren ist Medellin wesentlich sicherer geworden. Mit zahlreichen sozialen Programmen hat die Stadtverwaltung neue Perspektiven eröffnet.

Medellin
Blick auf Medellin

Die Fahrt mit der Seilbahn ist lohnenswert, denn der Blick ist gigantisch.

Kolumbien hat eine tolle Küste – ab in die Karibik

Kolumbien ist mehr als Urwald und Hochgebirge, Kaffee und Wüste. Das südamerikanische Land bietet eine Karibikküste als ganzjähriges Reiseziel an. Hier gibt es Kokosnüsse, türkisblaues Meer und das ganze Jahr über Sonne.

Tayrona Nationalpark in Kolumbien
Tayrona Nationalpark an der Karibikküste

An der Karibikküste bietet der Tayrona Nationalpark eine spektakuläre Filmkulisse. Der Nationalpark lockt mit traumhaften Stränden und malerischem blauen Meer. Der Tayrona Nationalpark ist nur für eine begrenzte Anzahl an Besuchern zugänglich, so dass die Nebensaison eine gute Wahl ist. In der Hauptreisezeit gibt es zu viele Touristen.

Kolumbien weckte seit den 70er Jahren unsere Sehnsucht für ferne Abenteuer. Die Stadt Cartagena musste oft als Filmkulisse herhalten. Die Idole aus der Kindheit, Bud Spencer und Terrence Hill, spielten nicht selten in Kolumbien. Banana Joe schipperte die Karibikküste Kolumbiens entlang und pustete das Boot von Käse-Yogi schnell aus dem Weg. In Zwei Missionare verteilen Pater Pedro und Pater Blauauge kräftige Schellen im Namen Gottes.

Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle wurde ebenfalls in Cartagena gedreht. Die zwei Piloten bewundern die wunderschöne Natur von oben. Ach ja, der Abenteuergeist kann gar nicht anders geweckt werde.

Cartagena in Kolumbien
Cartagena ist ein Drehort in zahlreichen Filmen